Vortrag Robert Stanjek | Die SVUH segelt um die Welt
Freitagabend im November – unsere Messe ist bis auf den letzten Platz besucht. Alle wollen mit Robert Stanjek auf Weltumsegelung im Rahmen des „The Ocean Race“ gehen.
Ca. 90 segelbegeisterte Vereinsmitglieder der SVUH aber auch anderer Vereine lauschen den Ausführungen von Robert Stanjek, Co-Skipper der „Guyot Environment - Team Europe“ auf der Regatta 2022/23 rund um die Welt.
Robert Stanjek, geborener Berliner, ist heute Profi-Segler. Robert war Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister, World-Cup Sieger, Deutschlands Segler des Jahres und wurde 6. bei den Olympischen Spielen 2012 in London auf dem Starboot, segelte von Yngling, über Maxi’s bis zu Mega-Yachten, erfolgreich Hochsee-Regatten wie Fastnet Race, America‘s Cup und Volvo Ocean Race.
Im ersten Teil seines spannenden Berichts schildert Robert wie der Alltag auf einem derartigen Rennboot der Imoca 60 Klasse verläuft, wie spartanisch die Ausstattung ist, wie gegessen wird, wie geschlafen wird, wie die Wachen eingeteilt werden, den Umgang mit Lärm und Feuchtigkeit, aber auch wie navigiert und wie gefoilt wird. Wir erfahren, worauf es bei der Crew-Zusammenstellung ankommt: jedes Crew-Mitglied ist Experte auf seinen Gebieten, kann aber auch jeden anderen vertreten, abgesehen von den mentalen Eigenschaften. Robert zeigt uns anschauliche Bilder und lebendige, beeindruckende Videosequenzen. Diese Bilder verdanken wir moderner Drohnen-Technologie, die von einem Profi an Bord bedient wird.
Im zweiten Teil wird mehr über das Rennen an sich berichtet. Angefangen von einer jahrelangen intensiven Vorbereitung, dem großen Team, das dahinter steht (30 Personen) und dem Budget, das dafür notwendig ist (10- 30 Mio. €). Wir erfahren die Geheimnisse der Routenwahl, viel über das „Wetter-Routing“ und lernen etwas über „ice boundaries“, über Polar-Diagramme zur Segelauswahl und was „Offshore Segeln“ ausmacht. Schließlich berichtet Robert eindrucksvoll die Erlebnisse seines Mastbruchs bei 50kn Wind und 6m hohen Wellen nur wenige Stunden vor Newport, USA. Beeindruckend ist, wie es gelang, den Mastbruch zu beheben und wieder in das Rennen einzusteigen.
Zum Ende beantwortet Robert viele Fragen der Zuhörer zur mentalen Vorbereitung auf ein derartiges Rennen, zur Planung und der Finanzierung, aber auch zu seiner zukünftigen Lebensplanung.
Das Feste- und Messeteam versorgt die Anwesenden mit Backfisch-Brötchen, Pizza und diversen Getränken.
Rund herum ein gelungener Abend und so mancher schläft abends in Gedanken an seine eigene Weltumseglung ein…