3. Clubregatta

Und sie bewegten sich doch - oder warum man Wetter-Apps nicht trauen kann.

Unsere 3. Clubwettfahrt war bis kurz vor Start gekennzeichnet von Unken, Orakeln und Wetterspekulationen. Eine beträchtliche Anzahl von Wetterapps zeigten unterschiedliche und teils abenteuerlich Prognosen. Die RC wurde von App-Nutzern auf Starkregen pünktlich um 13 Uhr hingewiesen, man möge doch den Start um eine halbe Stunde verschieben. Gewitter, Hagel und Sturmböen standen Hinweisen gegenüber, es werde wohl nur um die 1 Kts. Windstärke geben, die eine Regatta nicht zuließen. Und natürlich alle Varianten dazwischen. Selten hat uns eine so hohe Zahl von Anrufen erreicht, ob die 3. Clubwettfahrt überhaupt stattfindet. Leider hatten wir keine Wetterkugel in der Tasche, daher haben wir uns mit der Racing Crew an die alte Regel gehalten: „Das Wetter wird auf dem Steg gemacht”.


Und tatsächlich, wir hatten wunderbare Bedingungen. Die Pichelsdorfer Wetterstation meldet erstaunlich konstante Messwerte: Windrichtung 300 bis 350°, im Mittel und zum Start 330°, Windstärke: 5 bis 10 Kts. (am Wannsee wurde sogar weniger gemessen) und angenehme 22 bis 23° C Luft- und Wassertemperatur.  Daher passte eigentlich alles: Wegen Rutscher-Ausfall konnten wir nur zwei Begleitboote besetzen und wollten den unzuverlässig startenden Hermann nicht auf eine weite Reise schicken. So legte unser Wettfahrtleiter eine Strecke aus, die „nur” bis hinter Lindwerder führte, angereichert mit einem weiteren „Up-and-down”-Schlag sowie einem Lee-Zieleinlauf. In der Summe um die 7 sm.
Gemeldet hatten insgesamt 20 Boote. 5 hatten bereits vor Meldeschluss wegen Krankheit (Corona gibt es noch immer), aber auch wegen „unerwarteter” Terminüberschneidungen zurückgezogen. 6 weitere Boote meldeten sich kurzfristig ab oder sind nicht gekommen. So gingen diesmal nur 9 Boote auf die Langstrecke und genossen eine wunderbare Regatta unter Freunden. Wir hatten die Havel fast für uns allein, wenig aber stetigen Wind („Nicht viel, aber der Mensch freut sich”) und ordentlich Spi-Kurse. Daher war das ganze Feld wirklich schnell unterwegs. RAPSODI war dank konzentrierter Fahrt als erstes Boot bereits um 15:19 im Ziel. Unser zweites, PEARL, kam 4 Minuten später an und war das einzige der Spitzengruppe, das ohne Spi/Blister segelte. Ob es mit Blister gereicht hätte, RAPSODI in Bedrängnis zu bringen? MAYBEE war knapp hinter PEARL auf dem dritten Platz, nach berechneter Zeit 51 Sekunden später. Erwähnenswert ist auch, dass MIRA zwar letzte wurde, für die Clubregatta-Gesamtwertung 9 Punkte aber ein sehr gutes Zwischenergebnis sind. Unsere Youngsters auf JOLLY JUMPER schlugen sich sehr gut, battelten sich erst mit LYKKE (Platz 6) und dann mit SOLINO. SOLINO (Platz 5) war zwar ca. 10 Minuten langsamer als LYKKE, hatte aber nach berechneter Zeit mit 12 Sekunden die Nase vorn. Natürlich war das auch ein Segeltag für Jollenkreuzer, was die Crew der HEXE optimal ausnutzte und den 4. Platz gewann. Unser einziger Solo-Segler, MISS SOPHIE, kam auf einen hervorragenden 7. Platz, nur 77 Sekunden vor JOLLY JUMPER eine echte Vater-und-Sohn-Battle!

Eine große Überraschung gab es für Dagmar im Anschluss an die Tages-Siegerehrung: Die Racing Crew bedankte sich bei ihr mit Blumen und Geschenken für ihre kreative und liebevolle Unterstützung („Vollversorgung”), die deutlich dazu beiträgt, dass uns Seglern ein gut gelauntes und eingeschworenes Team diese Clubregatta ermöglicht.


Kommen wir zum Vereinshock: Der Vorstand sponsorte Salate, Würstchen und Fleischerbuletten, die Katja und Götz dankenswerter Weise organisierten. Daher kam eine äußerst gute gelaunte Runde von Vereinskameraden zusammen, die das Geschehen noch ausführlich diskutierten. Nur einige Segler, die nicht aufs Wasser gingen, aber den Vereinshock bereicherten, schienen etwas wehmütig. Wie lange es noch ging? Ich weiß es nicht mehr!

Euer Sportwart Norbert

Ergebnis: