2018 | Kykladen

Ägäistörn einmal ganz anders: Ankunft in Athen bei strömendem Regen und kräftigem Wind. Van-Taxis nicht in Sicht, nur überteuerte Kleinbusse. Wir nehmen 2 normale Taxis, die den Hafen von Lavrion aber nicht auf Anhieb fanden. Endergebnis: auch nicht billiger als ein Kleinbus. Toller Start, mal sehen, wie sich das weiter entwickelt…

29. September bis 11. Oktober 2018
Skipper: Hans Jürgen Zamzow
Crew: Bärbel Zamzow, Jürgen Ahrens, Mario Janisch, Hajo Wehrmann
SY: LaLuna (Sun Odyssey 45)
13 Tage (193 sm in 11 Tagen, davon 4 Hafentage)
Reiseroute: Lavrion (Attika) – Ayos Nikolaos (Kea) – Loutra (Kitmos) – Ormus Galissas (Siros) – Naousa (Paros) – Finikas (Siros) – Loutra (Kitmos) – Lavrion (Attika)

Gegen 21 Uhr sind wir endlich an der richtigen Stelle und werden vom Basismanager George in Empfang genommen. Ein freundlicher Grieche, der uns eröffnet, dass wir im Moment nicht an Bord gehen können, da unsere LaLuna wie ein Papierschiffchen auf dem Wasser tanzt. Wind soll aber nachlassen. Also erst einmal Essen gehen. Bei 2 Kilo Weißwein, diversen Vorspeisen und leckeren Souvlakispießen in einer nahe gelegenen Taverne steigt die Stimmung schnell und irgendwann sind wir und unser Gepäck auf einem kleinen Umweg über den neben uns liegenden Kat tatsächlich an Bord. Geht doch!

2018 laluna 1

 

Die Übernahme am nächsten Tag zieht sich hin, da einiges an Bord nicht in Ordnung ist. Da auch immer wieder leichte Schauer niedergehen, beschließen wir, erst am nächsten Tag auszulaufen. Entspannter Ausklang in einer kleinen Taverne bei prima Essen. Wer sagt´s denn!

Da der Wind in den nächsten Tagen aus Süd wehen und erst dann auf Nord (die normale Meltemi-Richtung) drehen soll, ist es wenig sinnvoll, wie geplant zunächst die südlich gelegenen Inseln bis Siphnos anzusteuern, um dann über Paros und Naxos auf Nordwest/Nordostkursen wieder nach Lavrion zurückzusegeln. Stattdessen schlagen wir einen Bogen über Kitmos ostwärts nach Siros. Bei schwachem Wind, Sonnenschein und steigenden Temperaturen genießen wir die nächsten Tage und gewöhnen uns an LaLuna und die Bordroutine. Das Mittelmeer ist noch wunderbar warm (23°) und hat sich inzwischen wieder beruhigt. Eigentlich ein wenig zu sehr, aber genau richtig für ein erfrischendes Bad in kristallklarem Wasser. Alles bestens!

2018 laluna 2

Am 4. Segeltag frischt der Wind kräftig auf und wir genießen bei gerefftem Groß und leicht eingerollter Genua das schnelle Dahingleiten (bis zu 8 Kn) Richtung Paros. Gegen 18 Uhr laufen wir bei 5 – 6 Bft. in den Hafen von Naousa auf Paros ein. Es sollte ein turbulenter Abend werden. Erst sorgt eine Mooringleine, die sich im Propeller verfangen hat, für kräftig Action und dann bricht zu guter Letzt auch noch unsere Mooringleine, während wir in einer gegenüberliegenden Taverne zu Abend essen. Kaum zu glauben, aber unser Bedarf an Action ist für diesen Abend gedeckt. Zum Glück war das dann aber auch das Kontingent für den gesamten Törn. Kleiner Trost für unser gebeuteltes Ego: Innerhalb von 24 Stunden geraten 3 weitere Yachten mit ihren Propellern in die Mooringleinen. Irgendetwas muss den Groll des Olymps provoziert haben…

2018 laluna 3

Für die nächsten beiden Tagen ist weiter auffrischender Wind mit Böen bis 40 Kn angesagt. Also Rollerfahren statt Segeln. Einmal rund Paros auf 2 Rädern. Hübsche Fahrt. In der Mitte ein wuchtiges Bergmassiv, im Süden ein kleiner malerischer Hafen und versteckte Badebuchten. Und irgendwo dazwischen eine kleine Taverne, in der wir die köstlichsten aller Kalamari genießen. Wir können erst nach der 2. Nachbestellung aufhören!

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Bei frischem Wind verlassen wir Naousa nach 2 Tagen in Richtung Siphnos. Leider flaut der Wind bald ab und es wird schnell klar, dass wir die Insel nicht mehr bei Tageslicht erreichen würden. Außerdem stabilisiert sich die Windprognose für die nächsten Tage in Richtung stark bis stürmisch aus Nord. Noch weiter nach Süden abzufallen, ist nicht unbedingt sinnvoll. Also Kursänderung auf Siros. Zuletzt unter Maschine erreichen wir in der Abenddämmerung den Fährhafen Finikas. Hier wird unsere eiserne Ration, die eigentlich für stille Badebuchten gedacht war, aufgefuttert. Hajo zaubert mit Bärbels Hilfe ein köstliches Dinner, dessen Höhepunkt Pasta mit delikater Tomatensoße ist. Mindestens 3 Sterne!

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Noch ein Abend im hübschen Hafen Loutra auf Kitmos und dann folgt auch schon der letzte Teil unseres Törns. Wegen der weiterhin ungünstigen Wetteraussichten – Wind aus Nord mit über 40 Kn - beschließen wir am nächsten Morgen, von Kitmos direkt nach Lavrion zu segeln und den Stop auf Kea auszulassen.

Die griechische Ägäis ist immer wieder ein lohnendes Ziel. Hübsche Häfen und Buchten, gemütliche Tavernen und freundliche Menschen. Dazu eine entspannte Atmosphäre ohne Hektik. Und die Bordkasse freut sich auch. In den Gemeindehäfen haben wir für unsere 45-Fuß Yacht pro Nacht 10 € incl. Wasser und Strom bezahlt, ein üppiges Abendessen für die gesamte Crew bekamen wir meist für weniger als 100 €.

Trotz der leicht widrigen Begleitumstände haben wir die Tage in Griechenland genossen. Dank einer Crew, die super harmonierte, fiel es leicht, aus den nicht zu ändernden Gegebenheiten das Beste zu machen. Wir haben viel Spaß gehabt! Und bestimmt hat Aiolos beim nächsten Mal bessere Laune…

2018 laluna 6