Wie schon in den letzten Jahren sind Peter und ich ab Heiligenhafen mit einem Charterschiff gestartet, dieses Mal mit einer Najad 343 aus dem Jahr 1986, schon etwas betagt aber im Großen und Ganzen gut in Schuss.
SY: Malika (Najad 343)
Skipper: Stefan Molkentin
Crew: Peter Frömming
Vom 20. bis 26. Juni 2020 = 7 Tage
Reiseroute: Heiligenhafen – Warnemünde – Barhöft – Vitte – Warnemünde – Kühlungsborn – Orth - Heiligenhafen
Ein Schiff, das durch das Layout mit Mittelcockpit sehr viel Stehhöhe im Salon sowie eine geräumige Achterkajüte bietet. Sprayhood, Kuchenbude und Bugstrahlruder waren hilfreiche Begleiter in allen Wetterlagen.
Bedingt durch die Coronasituation im Frühjahr war lange unklar, ob wie überhaupt starten und wohin wir segeln könnten. Glücklicherweise haben Schleswig-Holstein und Mecklenburg ihre Einreisesperren rechtzeitig aufgehoben, lediglich für Dänemark gab es noch Beschränkungen, so dass wir uns entschieden haben, die Deutsche Ostseeküste abzusegeln, soweit dies innerhalb einer Woche möglich ist.
Der Weg Richtung Osten ist ja immer befrachtet durch die lange Distanz zwischen Warnemünde und einem Zielhafen nahe Rügen/Stralsund. Für und stand der Wind allerdings so günstig, dass wir es wagen konnten. Am ersten Tag mit reichlich Wind und nur unter Genua also nach Warnemünde Hohe Düne.
Corona offiziell sollte man sich ja noch in den Mecklenburgischen Häfen anmelden. Ein Anruf brachte aber das Ergebnis: “Kommt einfach und sucht euch einen Platz.” Also alles wie immer. Von da an haben wir auf weitere “Anmeldungen” verzichtet.
Zum Essen sind wir dann mit der Fähre rüber zum Alten Strom, alles ordentlich mit abstandskonformer Platzzuweisung und lecker Fisch. Das Kontrastprogramm kam bei einem Spaziergang am Alten Strom. Bei einem auch auf Sylt bekonnten Fischrestaurant stand bei lauter Musik dichtgedrängt redend, singend und unbeleckt von jeder Maskenkultur ein offensichtlich bestens gelauntes Völkchen, das den Lockdown vom Lockdown feierte.
Am nächsten Tag ein “Frühstart” und wieder ordentlich Wind, so dass wir schon am Nachmittag in Barhöft festmachen konnten.
Dort trafen wir auf einen extrem freundlichen, entspannten und hilfsbereiten Hafenmeister, der sich am späten Nachmittag, als der Hafen schon etwas voller wurde, auf der Mole platzierte, um ankommenden Schiffen gleich den Weg zu einem Liegeplatz zu weisen.
Wer’s noch nicht kennt und ruhige Häfen ohne jeglichen Trubel mag, dem sei Barhöft wärmstens empfohlen.
Beim kleinen “Kaufmannsladen” gab’s am Morgen noch frische Brötchen und dann ging’s weiter nach Vitte. Die Vierendehlrinne bis etwa Tonne 45 konnten wir bei nördlichem Wind noch segeln, das Fahrwasser hinter Hiddensee mussten wir dann gegenan leider bis Vitte motoren.
Die frühe Ankunft bei bestem Sommerwetter bescherte uns erst einmal einen schönen Strandspaziergang, anschließend Kaffee und Kuchen im Cafe Seepferdchen. Abends, nachdem Peter zuvor Breite und Tiefe der Fahrrinne vor Vitte erkundet hatte,
gab‘s leckere gebratene Heringe in einem Fischrestaurant am Hafen.
Am folgenden Tag, der uns wieder zurück nach Warnemünde führen sollte, erwartete uns schöner Wind um 5 – 6 Bft. aus nordwestlicher Richtung, also optimale Bedingungen. Zunächst segeln unter Genua bis zum Fahrwasserabzweig nach Breege, ab da unter Maschine nordwärts, noch ordentlich die nördliche Untiefentonne vor Hiddensee passiert und ab da mit viel Segelspaß südwestwärts.
Zur Belohnung gab es in Warnemünde einen phantastischen Sonnenuntergang.
Am nächsten Tag folgte dann ein kurzer Schlag nach Kühlungsborn mit einem halben Tag „Landurlaub“ zwecks Eisessen und Baden,
bevor es am vorletzten Tag noch ein Zwischenstopp in Orth gab, natürlich mit einem völlig unvermeidlichen Besuch im Cafe „Die Villa“ und abendlichem Fisch im „Kap Orth“.
Am nächsten Tag mussten wir das Schiff leider schon wieder abgeben, so dass nicht mehr viel blieb als ein kurzer Schlag auf dem Fehmarnsund und anschließende fachkundige Begleitung bei der Hafenansteuerung.