Der Sommer wollte auch dieses Jahr nicht so recht in Gang kommen und schon wurde aus dem geplanten Start Anfang Juli eben Mitte Juli. Dann aber legte sich Petrus mächtig ins Zeug und bescherte uns einen wunderbaren Sommer, der bis Ende August andauern sollte.
SY: Mamo (Dehler 28s)
Skipper: Hans Jürgen Zamzow
Crew: Bärbel Zamzow
Vom 17.07. – 25.08.2020 = knapp 6 Wochen (453 Km mit 32 Schleusungen)
Route: Lehnitzsee (Nedlitz) – Brandenburg (Havel) – Beetzsee – Brandenburg (Havel) – Lehnitzsee – SVUH – Lehnitzsee (Oranienburg) – Zehdenick - Röblinsee - Kl. Pälitzsee – Klein Zerlang – Kl. Pälitzsee – Gr. Peetchsee - Zotzensee (bei Mirow) - Mirow – Ellenbogensee - Menowsee – Stolpsee - Zehdenick – SVUH
Da uns inzwischen sowohl Unter- als auch Oberhavel gut gefallen, tuckerten wir erst gen Süden ins Havelland und anschließend nach kurzem Boxenstopp in Spandau nordwärts Richtung Mecklenburgische Seenplatte. Same procedure as every year und immer wieder toll.
Unser bewährter Mix aus ausgiebigem Faulenzen bei heißer Sonne und Sightseeing in Verbindung mit etwas Kultur bei den dunkleren Farben erwies sich ein weiteres Mal als ideale Lösung für einen gelungenen Törn. Da wir nach der Zwangspause im letzten Jahr wegen des Umbaus der Schleuse Zaaren gern wieder eine Aufführung im Heckentheater des Rheinsberger Schlosses erleben wollten, war ein gewisser zeitlicher Rahmen vorgegeben: Wir wollten spätestens am 7. August in Rheinsberg sein.
Alles ließ sich gut an. Wir verkürzten die Südtour etwas und verschoben die Fahrt Richtung Pritzerbe auf das nächste Jahr. Bis Zehdenick lief alles nach Plan. Keine nennenswerten Verzögerungen an den großen Schleuse Spandau und Lehnitz und eine beschauliche Fahrt durch den Voßkanal. Da Clubkameraden und -innen im Frühjahr und Sommer vor uns den Weg Richtung Müritz problemlos bewältigt hatten und ausreichende Wassertiefen vorfanden, hatte ich mir die Mühe erspart, noch einmal im Detail bei ELWIS nachzuschauen. Wäre besser gewesen. Bereits ab Mildenberg – knapp 2 Stunden oberhalb von Zehdenick – häuften sich die Stellen mit Wassertiefen von 1,5 – 1,6 m. Bei einem Tiefgang von 1,4 m nicht gerade üppig.
Egal, wir kamen ohne Grundberührung bis in die Rheinsberger Gewässer. Aber zugegebener Maßen war ich nicht mehr ganz so entspannt… Zu Recht. Nach einer ersten, ziemlich harten Grundberührung am Ende des Wolfsbrucher Schleusenkanals rutschten wir kurz vor Erreichen des Schlabornsees einige Meter durch den Schlick. Da noch weitere flache Stellen vor uns lagen, machten wir schweren Herzens kehrt und traten 6 Km vor Rheinsberg tief enttäuscht den Rückzug an. Schade, aber es war die einzig richtige Entscheidung.
Es folgten herrliche Tage auf dem Kleinen Pälitzsee. Als flüssige und feste Versorgungsengpässe drohten, machten wir für eine Nacht in Klein Zerlang fest. Per Fahrrad ging es auf Einkaufstour nach Rheinsberg, dem einzigen Ort in der Nähe (15 Km), der gut sortierte Supermärkte zu bieten hat. Ein wunderschöner Radweg führt durch kühlen Buchenwald, vorbei am Schlabornsee und am Hafendorf Rheinsberg nach Rheinsberg. Gut verproviantiert ging es dann weiter Richtung Mirow. Bevor wir dort festmachten, lagen wir noch einige Tage in einer kleinen Bucht auf dem Zotzensee.
Die Arbeiten am Schloß und der Kirche auf der Schloßinsel sind inzwischen weitgehend abgeschlossen, lediglich am Torhaus wird noch kräftig restauriert.
Die sommerlichen Orgelkonzerte in der Johanniterkirche auf der Schloßinsel fanden zum Glück trotz Corona statt und so konnten wir einen Abend die „Jazzorgel“ genießen. Orgelmusik der etwas anderen Art, unbedingt hörenswert! Schade nur, dass dieses Jahr die musikalisch untermalten Grillabende im Strandhotel dem Virus zum Opfer fielen. Wie dem auch sei, es gilt nach wie vor: Mirow ist ein zauberhaftes Fleckchen Erde und immer einen kleinen Umweg wert.
Da sich ein längerer Wetterumschwung abzeichnete, machten wir uns vorzeitig auf den Rückweg. Hinter uns lagen wunderschöne, erholsame Tage im zauberhaften Umland Berlins, die wie immer noch lange nachwirkten!
Restaurants, die uns gefielen:
ToTo, Schweineschnäuzchen, Brandenburg (Havel)
Strandhotel, Hotel Seepromenade, Blaue Maus (Mirow)
Bärbel und Hans Jürgen Zamzow