Um die Frage „Ist Mallorca eine Insel?” zu beantworten, muss man das Stück Land einmal umrundet haben. Die Antwort auf diese Frage erfolgt im Laufe dieses Berichts.
SY: Leonis (Bavaria Cruiser 50 (Charter))
Vom 1. bis 11. Oktober 2022 = 10 Tage (151 sm)
Reiseroute: Palma/S‘Arenal – Sa Rapita – Islas Cabreras – Portocolom – Porto Christo – Portopetro – S‘Estanyol – Cala Portals Vells - Palma/S‘Arenal
Skipper: G.-Andreas Meißner
Crew: Gerd, Norbert, Andreas, Christian, Chrischan
Bei der Diskussion mit meiner Crew im vergangenen Jahr kam schnell der Wunsch nach Segeln im Mittelmeer bei angenehmen Temperaturen auf. Schwerpunkt sollte die Erkundung der schönen Ostküste von Mallorca mit den Cabreras Inseln sein. Ein Tipp verriet uns, dass ab dem 1. Oktober auf Mallorca die Preise für die Schiffe und die Marinas sinken würden und die Luft- und Wasser-Temperaturen immer noch sehr angenehm wären. Fündig wurden wir schließlich bei IRIS-Yachtcharter, S’Arenal, Playa de Palma, mit einer Bavaria Cruiser 50 unter deutscher Flagge.
Mittlerweile sind wir in einem Alter, in dem wir uns jeder eine eigene Koje wünschen. Bei 6 Mann wird es da schon schwierig. Die „alten“, großen Bavarias bieten durch eine zusätzliche Lotsenkojen-Anordnungen einen solchen Platz. Ein Crewmitglied schläft trotz allem im Salon und hat damit kein Problem. 50 Fuß heißt immerhin eine Länge von 15,57 m, Breite 4,67 m und einer Verdrängung von 18,5 t. Der Tiefgang von 1,85 m spielt im Gegensatz zur Ostsee im Seegebiet um Mallorca keine große Rolle; denn die Gewässer sind weitgehend alle tief genug; Verhältnisse wie bei Hiddensee gibt es hier nicht.
Sonnabend, 1. Oktober 2022: Palma/S’Arenal
Wir fliegen vom BER mit Ryanair nach Palma de Mallorca und sehen dort, was ein richtig großer Flughafen ist. S’Arenal hat den großen Vorteil, nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt zu liegen (Taxigebühr 20 – 25 €). Ein Teil der Crew bricht sogleich zum Einkaufen auf, während der andere Teil sich dem Schiff und der Übergabe widmet. Die Übergabe läuft sehr harmonisch, und das immerhin 11 Jahre alte Boot macht einen guten Eindruck. Der Motor springt zwar erst beim 2. Versuch an, aber das läge am Hauptschalter, den man nur eben mal bedienen müsste, sagte der Experte bei der Übergabe.
Abends schlendern wir entspannt an der Promenade entlang, verzehren unseren ersten Fisch mit reichlich Aioli und Cerveza. Anschließend erkunden wir die Schinkenstraße sowie den Megapark. Hier ist richtig was los: alles tanzt, ob jung ob alt und hat Spaß am Leben. Auf dem Rückweg noch ein Cocktail am Strand und an Bord den ersten Scheidebecher. Wir sind angekommen; die Reise kann beginnen.
Sonntag, 2. Oktober 2022: Palma/S’Arenal – Sa Rapita = 19,9 sm
Natürlich haben wir blauen Himmel; natürlich frühstücken wir im Cockpit. Der Motor springt an, wir legen ab und kreuzen bei leichtem Ost aus der Bucht von Palma de Mallorca. Die einheimischen Segler laufen dicht unter den Felsen, aber wir halten lieber Abstand. Gegen 17:00 Uhr ist unser Zielhafen Sa Rapita erreicht.
Unser 1. Anlegen mit einer Muringleine läuft erfreulich problemlos. Wie so oft sind auch zwei Marineros zur Stelle, nehmen unsere Achterleinen entgegen und reichen uns die Muringleine. Die Marina ist zwar groß, aber für Gäste ist nur einlaufend an Backbord an der Mole Platz vorgesehen. Liegegebühr 100,50 €, WLAN und Duschen/Toiletten inkl. und sauber; Wasser und Strom direkt am Kai.
Gleich neben dem Hafen von Sa Rapita beginnt einer der schönsten Strände Mallorcas und natürlich nehmen einige Crewmitglieder ihr erstes Bad im Mittelmeer.
Montag, 3. Oktober 2022: Sa Rapita – Islas Cabreras = 13,7 sm
Nach einem entspannten Frühstück haben wir wieder Stress mit der Maschine. Irgendwann startet sie doch. Da wir eine nagelneue Starterbatterie mitbekommen hatten, wechseln wir diese während der Überfahrt.
Die Cabreras Inseln sind nicht weit, aber dennoch für manchen unerreichbar. Die Islas Cabreras sind ein Naturschutzgebiet und das Ankern ist nur in einer Bucht an den dafür vorgesehenen Muringbojen erlaubt. Eine Muringboje kann man sich 20 Tage im Voraus unter www.portsib.es buchen. Man sollte dann aber auch alle Informationen bereit haben und ein wenig spanisch können; denn um Mitternacht, wenn der Tag freigeschaltet wird, sind innerhalb von 10 Minuten alle Bojen ausgebucht. Uns hatte der Vercharterer geholfen. Die Gebühr beträgt nur 10 €. Und so ist es auch: alle Bojen sind vergeben und zwei Yachten müssen spät abends die Bucht wieder verlassen.
Vorher wollen wir aber noch die „blaue Grotte“ erkunden/erschwimmen. Aber diesmal springt die Maschine nicht an, bzw. erst nach dem 20igsten Versuch. Es hilft auch kein Schalter-an-aus, längeres Vorglühen, längeres Knopfdrücken, Gegenklopfen sowie Fluchen und Beten usw. Das gibt mir schon mal zu denken!
Zu Dritt widmen wir uns dem Motor, prüfen alle Kabelverbindungen, Anlasser, Anlasserschalter, Sicherungen. Ein Spannungsprüfer fehlt, was ich mir für die nächste Reise merke!
Die Bucht bei den Cabreras liegt traumhaft, nahezu nach allen Seiten geschlossen, überall tief genug, keine störenden Lichter (außer der Ankerlichter), so dass einige lange auf dem Vorschiff in den Ster-nenhimmel schauen, Sternschnuppen zählen und träumen.
Dienstag, 4. Oktober 2022: Islas Cabreras – Portocolom = 26,9 sm
Am nächsten Morgen schmeckt das Frühstück nach einem erfrischenden Bade noch viel besser als sonst! Noch kurz mit dem Dinghi ans Ufer und die Burg besichtigen und viel über die leidvolle Geschichte der Inselgruppe erfahren.
Hier in der Bucht setzen wir – wie an der Pfaueninsel – Segel an der Boje und verlassen Boje und Bucht unter Segeln; denn wer weiß, was der Motor mit mir gemacht hätte.
Der Wind kommt aus SO mit maximal 3 bft. Wir beobachten jedoch eine Gewitterfront in SW, die kaum näherkommt. Wir merken wieder, wie man von einer guten Handyabdeckung abhängig ist, weil man sich so sehr auf WetterOnline verlässt.
Auf der Fahrt nach Portocolom begegnen wir einer Gruppe von Tümmlern direkt vor unserem Bug, was wie immer ein wunderschönes Erlebnis ist. Wir segeln entlang der östlichen, abwechslungsreichen Felsenküste mit einigen Kreuzschlägen. Rechtzeitig vorher versuchen wir, den Motor zu starten; denn man weiß ja nie: wieder lässt er sich viel zu viele Male bitten, springt dann aber doch an. Der pittoreske Leuchtturm, den man an Steuerbord lassen muss, weist uns den Weg in die Bucht von Portocolom. Wenn irgend möglich steuern wir die Liegeplätze der öffentlichen Behörden „PortsIB“ an; denn sie sind wesentlich günstiger. Das versuchen wir auch hier, aber die Plätze sind für Boote bis maximal 45 Fuß ausgelegt. Die Muringleine ist zu kurz. So müssen wir ein neues Manöver fahren und steuern einen Platz zwischen sehr edlen Yachten im Club Nautico Portocolom an. Hier verlangt man von uns 98 € und bietet sehr ordentliche Duschen, einen überaus freundlichen Hafenmeister, der uns die WLAN-Codes an den Platz bringt, und natürlich Wasser und Strom ganz nah am Schiff.
Hier am Hafen haben wir eine große Auswahl von wunderbaren Restaurants, und so sitzen wir an einem Oktoberabend mit Leinenhosen und Poloshirt beim Abendessen unter freien Himmel wenige Meter vom Meer entfernt – einfach traumhaft. Auf dem Rückweg zum Boot noch ein Eis – wie ist das Leben schön!
Wegen des Motorproblems beginne ich, unruhig zu schlafen. Mir geht durch den Kopf, was wäre, wenn: Was macht man, wenn bei viel Wind vor dem Einlaufen in einen unbekannten Hafen der Motor nicht anspringt? Unter Segeln einlaufen: nicht mit einem 50 Füßer. Mit dem Dinghi schleppen: vielleicht bei Flaute, aber nicht bei Wind! Was würdet ihr machen?
Mittwoch, 5. Oktober 2022: Portocolom – Porto Christo = 14,3 sm
Heute Morgen springt der Motor sofort an: Selbstheilung über Nacht?
Mit lauen 1 - 2 Bft. ziehen wir unseren Weg entlang der Küste. So kommen wir nicht schnell voran. Der Motor startet wieder erst beim x-ten Versuch und ich entscheide, im nächsten Hafen Hilfe vom Vercharterer zu holen. Wir melden uns über Funk beim Club Nautico Porto Christo an, aber die unfreundliche Dame verlangt von uns, vor dem Einlaufen – also auf See – im Internet ein Formular auf Spanisch auszufüllen, sonst bräuchten wir den Hafen gar nicht erst anzulaufen.
Da es auch in Porto Christo einen PortsIB Teil im Hafen gibt, entscheiden wir uns für diesen. Wir laufen in den engen, aber äußerst malerischen Naturhafen von Porto Christo ein und machen einen großen freien Platz an der Pier vom PortsIB aus. Der PortsIB Hafenmeister jedoch weigert sich unsere Achterleinen anzunehmen: unser Schiff sei zu breit. 4,50 m wäre das Maximum. Verstehen tut das niemand; denn es ist Platz und der Hafen ist tief genug. Wir müssen also wieder ablegen und während wir kurven und drehen, winkt uns der freundliche Hafenmeister des Club Nautico zu und weist uns einen schönen Platz an. Das ominöse Formular mit vielen unsinnigen Fragen füllen wir dann doch noch ganz entspannt aus und bezahlen brav unsere 110 € für die Nacht. Hier gibt es die besten Duschen ever! Heute essen wir mal an Bord; denn unsere Vorräte müssen ja auch mal verbraucht werden.
Ich telefoniere mit dem Vercharterer, und er verspricht, am nächsten Morgen um 10:00 Uhr da zu sein.
Vom Stegnachbarn erfahren wir, dass der Hafen Cala Rajada gesperrt ist. Grund seien Baumaßnahmen an der Hafenmole. Alle Sportboote würden abgewiesen werden. Cala Rajada war unser Zielhafen und bei der vorherrschenden Ostwind-Wetterlage bietet sich dort kein Ankerplatz an, wenn man eine Leegerwall-Lage vermeiden möchte. Damit erledigt sich auch das Thema der Umrundung von Mallorca und der Beantwortung der o.g. Frage.
Donnerstag, 6. Oktober 2022: Porto Christo
In der Nacht stürmt und regnet es aus allen Kübeln; denn die Gewitter-Szenerie hat uns erreicht und wird uns auch den ganzen Tag nicht verlassen. Schwerer Schwell steht in der Hafeneinfahrt und wir entscheiden uns, im Hafen zu bleiben. Zum einen kommt ja der Servicemann vom Vercharterer und zum anderen hat Porto Christo viel zu bieten. Wer schon mal dort war, erinnert sich z.B. an die beeindruckenden Tropfsteinhöhlen.
Wichtiger ist mir aber die Reparatur des Motors: Der Servicemann hat alle möglichen Kabel und Stecker mit, aber das Corpus delicti ist die sogenannte BlackBox. Jeder Volvo Penta Motor der D-Generation hat eine BlackBox, die auch das Anlasserrelais beinhalten muss. Nach dem Auswechseln der BlackBox lerne ich, wie man im Notfall mit Hilfe eines Schraubenziehers den Motor auf einfache Weise kurzschließen kann, wenn mal die Elektronik versagt. Man lernt nie aus!
Heute gehen wir mal entspannt spazieren, bestellen für abends einen Tisch in einem herrlichen Restaurant am Hafen und berappen weitere 110 € für die Nacht, duschen dafür aber auch gleich noch einmal!
Freitag, 7. Oktober 2022: Porto Christo – Portopetro = 11,2 sm
Was für ein Gefühl: Der Motor springt beim ersten Knopfdruck an! Jubel!
Wir motoren aus dem Hafen. Draußen steht noch die Welle von den Gewittern vom Vortag und schüttelt unsere 18 t kräftig durch. Wieder weht nur ein schwacher Wind und somit ist wenig Stabilität im Schiff, aber trotzdem wird Neptun nicht geopfert. Etwas mutiger bleiben wir dichter an der Küste. Es ist überall tief und so gibt es mehr zu schauen. Was für beeindruckende und/oder luxuriöse Häuser hier auf den Felsen stehen!
Testweise steuern wir mal eine der vielen Calas an, drehen aber sofort wieder ab: zum Land hin werden sie immer enger und bei dem Seegang ist an ein Drehen in einer Cala nicht zu denken. Also nichts wie weg. Als unser nächstes Ziel machen wir Portopetro aus. Der eigentliche Hafen ist sehr klein und bietet nur wenige Liegeplätze. Aber in der breiten Bucht gibt es gleich vorne an Backbord ausreichend Bojenplätze. Ich steuere die aus meiner Sicht ideale Boje an und wir machen fest. Kurze Zeit später kommt der Hafenmeister per Schlauchboot und wir bezahlen brav unsere Liegegebühr in Höhe von 40 € - gegen Quittung; denn später will man gleich noch einmal kassieren.
Wir essen an Bord. Setzen aber abends noch mit dem Dinghi über, finden eine Bar direkt am Wasser und heute trinken wir mal alle Sangria. Unser Lachen schallt durch den Hafen – wie ist das Leben schön!
Sonnabend, 8. Oktober 2022: Portopetro – S‘Estanyol = 24,3 sm
Natürlich wird vor dem Frühstück gebadet. Danach schmecken das Rührei, der Serranoschinken, der Manchegokäse und die Feigenmarmelade noch zehnmal besser.
Mittlerweile haben wir eine typische Thermik: morgens weht der Wind noch aus Ost, also vom Land, schläft dann mittags ein und kommt am Nachmittag seeseitig wieder zurück. So kommen wir nicht toll voran. Da wir Sa Rapita schon kennen, entscheiden wir uns für S’Estanyol gleich daneben. Über UKW melden wir uns an und bevor wir einlaufen wollen, geht ein kräftiger Schauer genau über dem Hafen nieder. Warum bei diesen Verhältnissen einlaufen? Also warten wir vor dem Hafen bis das Spektakel vorbei ist. An der Außenmole gleich neben der Tankstelle sollen wir mit mächtig viel Zug auf der Muringleine festmachen.
Der Ort ist fast wie ausgestorben. Die Saison neigt sich dem Ende. Nur im Hafenrestaurant können wir noch speisen, was wir leidenschaftlich tun. Hier will man nur 72 € von uns haben. Die Duschen sind weit zu laufen, aber okay. Strom und Wasser gibt es wie immer direkt am Schiff. Neben uns liegt ein kleines Boot, dessen Crew unbedingt die Insel umrunden will. Ob die das bei diesen Windverhältnissen schafft?
Sonntag, 9. Oktober 2022: S‘Estanyol – Cala Portals Vells = 21,9 sm
Um 10:15 Uhr legen wir ab und kämpfen uns mit wenig Thermikwinden an der bekannten Cala Pi vorbei durch die Bucht von Palma.
Kein Ablegen ohne Ableger!
In den Gewässern um Mallorca muss man beim Ankern beachten, dass weder der Anker noch die Ankerkette auf dem zu schützenden Seegras liegen dürfen. Dadurch scheitert unser erster Ankerversuch und wir steuern die Cala Portals Vells an; denn viel weiter schaffen wir es nicht. Hier liegen wir mit vielen anderen Yachten auf 6 m Wassertiefe direkt unterhalb eines Felsen mit Blick auf die freie See. Ganz weit am Horizont liegen die Islas Cabreras, die wir noch vor wenigen Tagen angesteuert hatten. Als erstes geht es mit Schnorchel bewaffnet ins Wasser und wir erfreuen uns an der Wasserwelt. Abendessen gibt es mal wieder an Bord.
Durch die freie See steht mächtig Schwell und unsere Bavaria schaukelt bis zum Erbarmen. Zum Glück liege ich ja allein in meiner Koje!
Im Oktober geht die Sonne schon früh unter, aber auch später auf. So kommen wir in den Genuss eines tollen Sonnenaufgangs.
Montag, 10. Oktober 2022: Cala Portals Vells – Palma/S’Arenal = 19,2 sm
Das Baden vor dem Frühstück ist schon obligatorisch. Die See hat sich über Nacht beruhigt. Gegen 10:20 Uhr lichten wir den Anker und wollen durch die Bucht von Palma zurück zu unserem Ausgangshafen kreuzen. Anfänglich läuft das auch prima, aber wieder schläft der Wind langsam ein. Eigentlich wollten wir ja an der Kathedrale von Palma vorbei segeln, aber so schmeißen wir die Maschine an und nehmen Kurs auf den Hafen und die Kathedrale von Palma.
Hier liegen mehrere Kreuzfahrtschiffe und da mich über Kanal 16 niemand zurückruft, fahren wir mutig hautnah an den Kreuzfahrtriesen vorbei. Das ist schon spektakulär! Gleich daneben liegt der Yachthafen von Palma. Uns gehen die Augen über: Traumyachten über Traumyachten, ob auf Hochglanz lackiert mit poliertem Messing als traditionelles Schiff oder aus Kevlar und Carbon als ultramodernes Schiff, alles da, und nicht nur wenige!
Wir bekommen einen Eindruck, was hier als gebundenes Kapital liegt, denken aber auch wehmütig an die Menschen an den Stellen der Welt, wo diese Mittel fairer verwendet werden könnten.
Zum Abschluss geht es wie gewünscht an der Kathedrale vorbei in Richtung unserer Ausgangsmarina. Schnell noch volltanken und dann liegen wir auch schon fast an derselben Stelle wie zu Beginn der Reise.
Heute wollen wir noch in die Altstadt von Palma, zur Kathedrale und zu unserem reservierten Restaurant (Geheimtipp). Ein Bus bringt uns dorthin und wir müssen seit langem mal wieder eine Maske tragen.
An Bord werden die letzten Reste Bier, Sherry und Rum vernichtet und die letzte Nacht an Bord bricht an.
Dienstag, 11. Oktober 2022: Palma/S’Arenal
Die Übergabe am Morgen klappt problemlos. I.d.R. geben wir unsere Schiffe in einem besseren Zustand zurück, als wir sie übernommen haben. Gefrühstückt wird im Hafenrestaurant und die Taxis bringen uns zum nahegelegenen Airport. Ein dunkles und kaltes Berlin erwartet uns.
Zur Eingangsfrage zurückkehrend können wir also nicht bestätigen, dass Mallorca wirklich eine Insel ist: Eine Umrundung haben wir nicht geschafft; wir hatten es aber auch nie vor. Diesen Druck hätten wir nicht gebraucht. Wir hatten zu wenig Wind, was aber für die Jahreszeit gar nicht typisch ist. In der Woche zuvor gab es zu viel Wind, und da hätten wir es dann wohl auch nicht geschafft. „Mallorca rund“ ist kein Muss!
Alle Navigatoren kann ich aber beruhigen: die Seekarten belegen eindeutig, dass es um Mallorca herum nur Wasser gibt: Mallorca ist also doch eine Insel!
Was wir gelernt haben:
• Das Hafenhandbuch „Portbook Mallorca“ ist unbedingt erforderlich!
• Zu den Islas Cabreras muss man sich 20 Tage vorher anmelden.
• An der BlackBox eines Volvo-Penta Motors kann man die Maschine kurzschließen.
• An Bord eines Charterboots gibt es zwar Werkzeug, aber keinen Spannungsprüfer – also mitneh-men!
• Bei einer Ostwind-Lage kann man die vielen schönen Calas an der Ostküste leider nicht anlaufen.
Dr. Gert-Andreas Meißner